03.12.2001
Christophs Solo am Fensterchen Nr.1
Spielmannszug Blau-Weiß Roßlau erhält erste Spende, dankt musikalisch und spielt gleich im Ratssaal auf
Roßlau/MZ.
"Süßigkeiten
gehören
zum
Adventskalender",
meinte
Steffen
Kuras
und
reichte
den
Kindern
auf
dem
Markt
einen
kleinen
Sack
voller Naschereien. Diese ließen sich nicht zweimal bitten und griffen lachend zu.
Wichtiger
war
an
diesem
Samstag
jedoch
die
Spende
im
Wert
von
250
Mark,
die
sich
hinter
dem
ersten
Türchen
des
Rathaus-Adventskalenders
verbarg.
Empfänger
war
der
Spielmannszug
Blau-
Weiß
Roßlau.
Das
erste
Fenster
des
Kalenders
öffnete
Christoph
Kauert,
der
Mitglied
im
Spielmannszug
ist,
pünktlich
um
14
Uhr.
In
Vertretung
für
Bürgermeister
Klemens
Koschig
spielte
der 17-Jährige mit seiner Trompete "Alle Jahre wieder".
Anschließend
richtete
Kuras,
Kulturreferent
der
Stadt,
noch
einige
Worte
an
die
etwa
30
Anwesenden.
Danach
übergab
er
den
Scheck
über
250
DM
an
Schatzmeister
Andreas
Kanski
(24).
Anstatt der Zahl Eins ziert nun eine Kerze das Fenster neben dem Eingang zum Rathaus.
"Wir
haben
erst
letzten
Donnerstag
erfahren,
dass
wir
heute
die
Spende
erhalten",
erklärte
Maik
Thiemrodt
(22),
Leiter
des
Spielmannszugs.
Das
Geld
soll
dem
Nachwuchs
des
Vereins
zukommen.
So können sie nun endlich für den Führer der jungen Musikanten einen neuen Stab kaufen.
Die anwesenden Kinder des Nachwuchs im Alter von 8-16 Jahren hatten sogar ihre Instrumente m
itgebracht.
Als
Dankeschön
wollten
sie
ein
paar
Stücke
aus
ihrem
Repertoire
zum
Besten
geben.
Allerdings
verlagerten
sie
dies
in
das
Rathaus
und
traten
spontan
vor
dem
Behindertenverband
auf,
der
gerade
seine
Weihnachtsfeier
ausrichtete.
Der
nächste
Auftritt
der
Nachwuchsmusiker
findet
am
15.
Dezember
auf
dem
Weihnachtsmarkt
in
Roßlau
statt.
Am
folgenden
Tag wird dann der Spielmannszug die Roßlauer noch mit einem Umzug zum Weihnachtsmarkt wecken und dort ein Platzkonzert geben.
"Ich
finde
es
schade,
dass
so
wenig
Zuschauer
da
waren",
meinte
Marco
Kriegler.
Der
35-Jährige
begleitete
zwei
seiner
Kinder,
die
im
Nachwuchsbereich
des
Spielmannszugs
spielen,
zum
Rathaus.
"Das
ist
immerhin
eine
gute
Möglichkeit
der
Stadt,
um
auf
sich
aufmerksam
zu
machen."
Große
Städte
würden
vor
allem
in
der
Vorweihnachtszeit
die
Menschen
anlocken.
Daher
findet
er
diese
Aktion
besonders
gut,
da
sie
die
Menschen
in
Roßlau
vor
Ort
auf
die
besinnlichen
Tage
einstimme.
Vor
allem
begrüßte
er
die
Spenden,
die
bis
Heiligabend
an
die
verschiedenen
Jugendvereine verteilt werden.
Kuras´
Erwartungen
an
die
Zuschauerzahlen
allerdings
sind
von
vornherein
sehr
bescheiden.
Von
zehn
aufwärts
beschrieb
er
seine
Hoffnung.
"Aber
ich
glaube,
dass
es
mehr
werden,
wenn
sich
das
ganze
erst
richtig
herumgesprochen
hat."
Jeden
Tag
ab
14
Uhr
spielt
Bürgermeiste
Koschig
eine
weihnachtliche
Melodie
auf
der
Trompete.
Außerdem
übergibt
ein
Vertreter
der
Stadt
oder
der
privaten
Sponsoren
die
Spende
an
den
jeweiligen
Verein.
Danach
können
die
anwesenden
Kinder
wieder
in
den
Sack
mit
den
Süßigkeiten
greifen
und sich die Schokolade schmecken lassen.
Am
Sonntag
erschien
hinter
dem
zweiten
Fensterchen
ein
Lebkuchenmann.
Über
die
Spende
konnte
sich
gestern
das
Roßlauer
Blasorchester freuen.
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 03.12.2001 - Seite 10; von CLAUDIA REICH; Fotos: Wolfgang Kirchhoff
7. März 2001
Pauken mit Lyren und Flöten
Spielleute bereiten sich auf Pokalverteidigung bei den Landesmeisterschaften vor
Roßlau/MZ.
Am
23.
Juni
2001
ist
es
endlich
so
weit:
der
Spielmannszug
Blau-Weiß
Roßlau
e.V.
will
bei
den
11.
Landesmeisterschaften
des der Turnverbandes Sachsen-Anhalt in Hohenmölsen (bei Weißenfels) seinen Siegerpokal vom letzten Jahr verteidigen.
Dort
hatten
die
Spielleute
im
Juli
2000
das
erste
Mal
den
Kampf
um
den
Landespokal
aufgenommen
und
konnten
dabei
gleich
den
Sieg
erringen.
Seitdem
ist
jedoch
viel
Zeit
vergangen,
und
auch
die
Konkurrenz
hat
sicher
nicht
geschlafen.
Also
veranstaltete
der
Spielmannszug
in
den
Winterferien
ein
einwöchiges
Trainingslager
in
der
Roßlauer
Bietheschule,
um
sich
auf
die
Titelverteidigung
vorzubereiten.
In
dieser
Woche
wurden
die
einzelnen
Stimmen
geübt,
neue
Titel
einstudiert,
und
natürlich
stand
auch
Notenlehre
auf
dem
Programm.
Auch
die
Titel,
die
bei
der
Meisterschaft
gespielt
werden
sollen,
sind
bereits
ausgesucht
und
geprobt
worden:
es
werden
"Anker
gelichtet"
und
"Das
Lieben
bringt
groß
Freud"
sein.
Ebenso
geübt
werden
muss
auch
das
gleichmäßige
Maschieren,
nicht
nur
für
den
Wettbewerb.
Von
den
46
Kindern
und
Jugendlichen,
die
im
Trainingslager
geübt
haben,
werden
etwa
20
beim
Landespokal dabei sein. In den nächsten Wochen werden sie nach Leistungsstand ausgewählt.
Bevor
dann
aber
der
große
Tag
kommt,
wird
im
Mai
nochmals
ein
Trainingslager
stattfinden,
dieses
Mal
in
Grimme.
Dorthin
soll
dann
auch ein Kampfrichter eines anderen Vereins eingeladen werden, um letzte Tipps und Ratschläge zu geben.
Auch
vieles
andere
hat
der
Spielmannszug
Blau-Weiß
Roßlau
in
diesem
Jahr
noch
vor.
So
werden
die
Spielleute
beim
Sachsen-Anhalt-
Tag
in
Haldensleben
dabei
sein
und
natürlich
beim
Schifferfestumzug
in
Roßlau
spielen.
Außerdem
sollen
Lehrgänge
an
der
Bundesmusikschule
Altgandersheim
besucht
werden,
und
Ende
Juli
will
man
bei
den
Weltmeisterschaften
der
Marsch-
und
Showbands
in
Potsdam
(22.
bis
29.Juli
2001)
als
Besucher
teilnehmen.
Im
November
wird
es
ein
drittes
Trainingslager
in
diesem
Jahr
geben.
In
Gniest (bei Wittenberg) sollen auch wieder neue Titel einstudiert werden.
Für
den
Spielmannszug
ebenfalls
sehr
wichtig
ist
der
Aufbau
einer
Partnerschaft
mit
einem
anderen
Verein
in
Eberswalde,
der
bereits
durch
den
Vorsitzenden
Jan
Siebert
eingeleitet
wurde.
In
diesem
Jahr
sollen
auch
neue
Instrumente
(Trommeln
und
Lyren)
gekauft
werden, alles recht große Anschaffungen, für die immer Sponsoren gesucht werden.
Auch
werden
immer
neue
Nachwuchsspielleute
im
Alter
von
acht
Jahren
an
gesucht.
Wer
also
Flöte,
Lyra,
Trommel,
Becken
oder
Pauke
spielen
lernen
will,
sollte
sich
bei
Maik
Thiemrodt
oder
zu
den
Übungesstunden
melden.
Diese
finden
montags
von
16
bis
18:00
Uhr
und freitags von 16:30 bis 18:30 Uhr in der Roßlauer Biehteschule statt.
Der
Spielmannszug
Blau-Weiß
Roßlau
feiert
in
diesem
Jahr
sein
zweijähriges
Jubiläum
und
ist
seit
September
auch
im
Internet
zu
finden. Unter www.spielleute-rsl.de können weitere Informationen abgerufen werden.
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 07.03.2001; von SUSANNE ELTZ
12. Januar 2002
"Trommler haben wir genug"
Gern gesehen ist der Nachwuchs für alle Instrumente, besonders bei den Flötisten
Roßlau/MZ.
Steven
Kriegler
muss
kurz
überlegen.
"Nein,
ich
bin
doch
gar
nicht
der
Jüngste,
das
ist
doch
Sabrina."
Das
Mädchen
ist
sieben,
Steven
immerhin
schon
acht.
Doch
das
ist
plötzlich
vollkommen
uninteressant.
"Ich
hab
jetzt
´ne
richtige
Flöte",
prahlt
der
Junge
mit
seinem
Instrument
und
reckt
das
silbrig
glänzende
Stück
empor.
Stolz
ist
er
drauf,
auch
wenn
das
nicht
gleich
so
war,
als
er
zum
Spielmannszug
Blau-Weiß
kam.
"Ich
wollte
einfach
mitmachen."
Die
Trommeln
hatten
es
dem
Jungen
angetan,"aber
Trommeln
haben
wir
schon
genug,
und
die
Lyra
ist
zu
schwer
für
mich."
Nicht
dass
er
dem
Instrument
nicht
die
richtigen
Töne
entlocken
könnte,
allein das Gewicht ließ ihn und die Übungsleiter Abstand davon nehmen.
Andreas
Kanski
schmunzelt,
als
Steven
erzählt.
"Alle
wollen
sie
trommeln",
fügt
der
Schatzmeister
der
Spielleute
an.
"Das
geht
aber
nun
mal
nicht."
Steven
war
nicht
der
erste,
der
zur
Flöte
gewissermaßen
überredet
wurde.
Die
ideale
Besetzung
eines
Spielmannszuges
-
überdies
wichtig
für
den
Klang
-
wäre
nun
mal
die
mit
den
Flötisten
in
der
Überzahl.
Und
Kanski
spricht
da
aus
Erfahrung.
Flötist
ist
er.
Man
müsse
nicht
so
viel
mit
sich
rumschleppen
und
auch
nicht
so
viel
putzen,
kennt
er
schlagkräftige
Argumente,
sich
mit
dem
Instrument anzufreunden. "Andere Spielmannszüge haben mehr als genug Flöter, wir suchen immer welche."
Wer
mit
den
Spielleuten
von
Blau-Weiß,
die
sich
1999
eigenständig
machten
und
derzeit
76
Mitglieder
zählen,
durch
die
Straßen
ziehen
und
musizieren
möchte,
muss
zunächst
kein
Instrument
spielen
können.
Kanski:
"Das
lernt
man
bei
uns."
Die
kleinen
Trommeln
und
Pauken,
Becken
und
Lyra,
Hörner
und
Flöten
zu
beherrschen,
ist
die
erste
Aufgabe
der
Übungsleiter,
von
denen
es
drei
lizensierte
gibt.
Dann
geht
es
ans
Marschieren
und
schließlich
wird
einstudiert,
beide
Fähigkeiten
miteinander
zu
kombinieren.
"In
der
Reihe
zu
laufen
und
noch
dazu
den
richtigen
Ton
zu
treffen,
das
ist
nicht
so
einfach."
Anfängern
den
Mut
zu
nehmen,
liegt
Kanski
dabei
fern.
Bislang
seien alle Neuen, von denen es immer zu wenige gebe, gut integriert worden.
Dass
sich
das
wöchentliche
Training
der
Spielleute
auszahlt,
beweisen
nicht
allein
die
sportlichen
Erfolge.
Vor
zwei
Jahren
haben
die
Roßlauer
bei
ihrem
ersten
Auftritt
beim
Landespokalwettbewerb
gleich
den
Titel
geholt.
In
diesem
Jahr
sollen
es
die
höher
einzustufenden
Landesmeisterschaften
sein.
Dass
der
Blau-Weiß-Zug
zu
den
kleineren
gehört,
stört
dabei
keineswegs.
Gut
klingen
muss
ohnehin,
was
den
Zuschauern
geboten
wird.
Nach
den
Anweisungen
des
Stabführers,
der
den
Takt
vorgibt,
durch
die
Straßen
zu
ziehen,
sei
zweifellos
das
beste
Training
und
wichtiges
Erfolgserlebnis
sowieso.
"Unsere
Auftritte",
weiß
Kanski,"sind
das
effektivste
Training."
Von
denen
absolvierten
die
Spielleute
aus
Roßlau,
Meinsdorf
und
Rodleben
im
vergangenen
Jahr
insgesamt
58.
Viel
mehr
könnten
zeitlich
kaum
untergebracht
werden.
Und
deshalb
wollen
die
Sportfreunde,
die
sich
gar
nicht
als
solche
fühlen,
auch
2002
nicht viel öfter mit ihrem Können glänzen.
Die
Zugehörigkeit
des
Vereins
zum
Landesturnverband
Sachsen-Anhalt
sei
vielmehr
Formsache.
Haben
die
Spielleute
doch
traditionell
die
Turner
stets
zu
ihren
Wettkämpfen
begleitet.
"Aber
eigentlich
sind
wir
keine
Sportler,
sondern
Musiker."
Mit
sportlichem
Ehrgeiz
gehen die Jungen wie die Älteren dennoch an ihre Auftritte.
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 12.01.2002 - Seite 12; Von SYLKE HERMANN
13. September 2004
Fanfarenklänge auf dem Fußballplatz
Landesmeisterschaft der Spielleute: Ziegelrode auf Platz 1 - Roßlauer Nachwuchs wird Vierter
Roßlau/MZ.
Lange
hatte
sich
der
Spielmannszug
Blau-Weiß
Roßlau
auf
dieses
Ereignis
vorbereitet.
Im
Vorfeld
wurde
das
Training
forciert,
Sponsoren
mussten
gesucht
werden
und
ein
Organisationskomitee
wurde
gegründet.
"Die
14.
Landesmeisterschaften
der
Spielleute
Sachsen-Anhalts
in
Roßlau
wurden
ein
voller
Erfolg",
schätzte
am
Sonntag
Maik
Thiemrodt,
Leiter
des
Roßlauer
Spielmannszuges, ein.
Der
Landesturnverband
(LTV)
hatte
sich
für
Roßlau
als
Austragungsort
entschieden
und
sollte
nicht
enttäuscht
werden.
Am
vergangenen
Samstag
erlebte
der
Elbe-Sportpark
einen
regelrechten
Zuschaueransturm.
Über
2
100
Zuschauer
fanden
den
Weg
zum
Sportplatz
am
Streetzer
Weg,
um
die
angereisten
Musikanten
aus
Nah
und
Fern
zu
erleben.
Zwölf
Vereine
kämpften
um
den
Landestitel.
Beeindruckend
war
gleich
zu
Beginn
das
gemeinsame
Spiel
aller
Vereine
fernab
jedes
Konkurrenzdenkens.
Die
Vereinswappen
kennzeichneten
die
Musikformationen
und
es
erklangen
zeitgleich
die
zahllosen
Hörner,
Flöten
und
Trommeln.
Dann
richtete
Roßlaus
Bürgermeister
Klemens
Koschig
als
Schirmherr
der
Wettkämpfe
ein
Grußwort
an
die
Anwesenden.
Er
erinnerte
an
die
über
90
Jahre
alte
Spielmannszugtradition
seiner
Stadt.
Gleichzeitig
fühlte
er
sich
an
seine
persönliche
Zeit
beim
Fanfarenzug
erinnert.
Danach
ergriff
Uwe
Klein
das
Wort.
Der
Vorsitzende
des
Fachgebiets
Musik-
und
Spielmannswesen
des
LTV
begrüßte
die
Gäste
recht
herzlich
und
wünschte
allen
einen
unterhaltsamen
Nachmittag.
Weiterhin
wurde
an
drei
Spielleute
die
Ehrenplakette
verliehen.
Mit
dieser
höchsten
Auszeichnung
des
Verbandes
werden
verdienstvolle
Sportler
geehrt.
Unter
den
Ausgezeichneten
ist
Günter
Kartheuser.
Der
Roßlauer
ist seit über 40 Jahren als Hornist und Flöter bei den Spielleuten aktiv.
Als
Moderator
führte
DJ
Karsten
durch
den
Wettkampf.
Den
Anfang
machte
der
Nachwuchs.
Dabei
gingen
die
Spielmannszüge
aus
Bernburg,
Hasselfelde,
Hettstedt,
Ziegelrode
sowie
Roßlau
an
den
Start.
Für
den
Gastgeber
war
dies
die
einzige
Chance,
eine
Medaille
zu
ergattern,
da
Blau-Weiß
nur
mit
seiner
Nachwuchstruppe
an
den
Start
ging.
Die
blau-weißen
Jugendmusikanten
versuchten
unter
der
musikalischen
Leitung
von
Christoph
Kauert,
angeführt
von
Strabträger
Marcus
Pannicke
an
ihrem
Vorjahreserfolg
anzuknüpfen.
Bei
den
Meisterschaften
2003
in
Großörner
sicherte
sich
der
Nachwuchs
aus
der
Elbestadt
den
Vize-Landesmeistertitel.
Allerdings
konnte dieser Erfolg nicht wiederholt werden. Die Roßlauer Jugend belegte nur Platz vier.
Landesmeister
wurde
der
Spielmannszug
Ziegelroda,
Landkreis
Merseburg
/
Querfurt.
Mit
einem
venezianischen
Marsch
sowie
dem
französischen "Bonjour de France" lieferte er ein buntes, musikalisches Programm.
Der
fast
vollzählig
angereiste
Bernburger
Fanclub
zeigte
sich
mit
dem
dritten
Rang
seiner
Formation
sehr
zufrieden.
"Mir
gefallen
bei
diesen
Auftritten
die
Musik
und
die
Atmosphäre",
so
Karin
Lüdke
über
ihre
Beweggründe,
seit
nunmehr
acht
Jahren
den
heimatlichen
Spielmannszug mit ihrer Fangemeinde zu zahlreichen Wettkämpfen zu begleiten.
Insgesamt
erlebten
die
Besucher
am
Sonnabend
einen
unterhaltsamen
Mix
aus
unterschiedlichen
Musikrichtungen.
Da
gab
es
neben
altbewährten
Märschen
und
Folklore-Stücken
populäre
Songs
wie
"The
Lion
Sleeps
Tonight",
den
Eröffnungsmarsch
der
Oper
"Carmen"
und den Johnny Cash-Klassiker "Riders In The Sky".
Die
Organisatoren
konnten
sich
bei
der
Vorbereitung
der
Landesmeisterschaft
auf
zahlreiche
Institutionen
und
Sponsoren
stützen.
Geholfen
haben
zum
Beispiel
die
Kreisverwaltung
und
die
Stadtverwaltung
Roßlau.
Unter
anderem
waren
Übernachtungsmöglichkeiten
für
einen
Teil
der
mehr
als
600
Spielleute
nötig.
Allein
die
Stadt
Roßlau
stellte
mit
der
Grundschule
in
der
Waldstraße 250 Unterkünfte bereit.
Für
Marc
Zager
(16),
Stephanie
Heiden
(15)
sowie
Christian
Brackmann
(14)
war
die
Übernachtung
in
der
Schule
eine
ganz
neue
Erfahrung.
"Es
hat
Spaß
gemacht.
Wir
haben
uns
gut
unterhalten
und
noch
mal
etwas
geprobt",
erzählten
sie
über
ihre
nächtlichen
Aktivitäten.
Mit
dem
organisatorischen
Ablauf
der
Meisterschaften
war
Maik
Thiemrodt
sehr
zufrieden.
"Wegen
unserer
geglückten
Organisation
wurden
wir
schon
von
vielen
Seiten
gelobt.
Allerdings
ist
der
vierte
Platz
bei
den
Junioren
etwas
dürftig
ausgefallen",
zog
der
Vorsitzende
des
Roßlauer
Spielmannszuges
Bilanz.
Doch
im
nächsten
Jahr,
so
kündigte
er
an,
wolle
man
erneut
nach
dem
Meistertitel
greifen.
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 13.09.2004 - Seite 7; Von ALEXANDER BOOS
13. September 2004
Günter Kartheuser: Über 50 Jahre für Spielleute engagiert
Roßlau.
Seit
mehr
als
50
Jahren
ist
Günter
Kartheuser
mit
den
Roßlauer
Spielleuten
verbunden.
Konkret
1947
war
es,
als
der
heute
73-
Jährige
in
den
damaligen
Roßlauer
Spielmannszug
eintrat.
"ich
habe
ihn
gesehen.
Das
hat
mir
gefallen,
auch
die
Musik
und
dann
habe
ich mitgemacht", erzählt er.
Flötist
und
Honist
war
er,
hat
das
Instrumentespielen
im
Spielmannszug
gelernt.
Später
war
Günter
Kartheuser
jahrelang
auch
Übungsleiter.
An
"viele
schöne
Erlebnisse"
erinnert
sich
das
Ehrenmitglied
des
heutigen
Spielmannszuges
"Blau-Weiß"
Roßlau.
Die
Berliner
Weltfestspiele 1951 gehören dazu, die späteren Turn- und Sportfeste, die die Roßlauer alle mitgestalteten...
Sohn
und
Tochter
hat
er
in
seiner
Berufszeit
beim
DHW
Rodleben
tätige
Günter
Kartheuser
mit
der
Liebe
zu
den
Spielleuten
angesteckt. Beide sind heute im Roßlauer Zug aktiv.
Für
sein
Engagement
wurde
der
Günter
Kartheuser
am
Sonnabend
während
der
Landesmeisterschaft
der
Spielleute
in
Roßlau
in
besonderer
Weise
gewürdigt,
erhielt
die
Ehrenplakette
des
Landesturnverbandes
Sachsen-Anhalt,
unter
dessen
Dach
auch
das
Musik-
und Spielmannswesen gehört.
Volksstimme- Anhaltische Zerbster Nachrichten - 13.September 2004 - Teil II; Von Antje Rohm
14. Juli 2004
Trommler und Querpfeifer spielen seit 1918 in Roßlau
Enkel des ersten Nachkriegs-Stabführers steht heute an der Spitze
Roßlau/MZ/erz.
Seinen
ersten
großen
öffentlichen
Auftritt
hatte
der
Spielmannszug
der
"BSG
Chemie
Rodleben"
bei
den
Weltfestspielen
der
Jugend
und
Studenten
1951
in
Berlin.
Immer
bekannter
wurde
dieser
Klangkörper
unter
der
Stabführung
von
Gerhard Thiemrodt im Altkreis Roßlau, weil er bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen ständig präsent war.
Schon
1918
verfügte
der
"Turnverein
Fichte
Roßlau
e.V."
über
einen
Spielmannszug
mit
30
Mitgliedern,
der
aber
1933
von
den
Nazis
liquidiert
wurde.
Aber
gleich
nach
dem
Kriege
riefen
einige
"Fichte-Arbeitersportler"
einen
noch
recht
kleinen
Spielmannszug
ins
Leben.
So
kam
es
zum
Berliner
Auftritt,
und
noch
im
selben
Jahr
machten
die
Roßlauer
Spielleute
von
sich
Reden,
als
sie
bei
dem
legendären
Handball-Endspiel
um
die
Deutsche
Meisterschaft
zwischen
Motor
Schiffswerft
Roßlau
und
Mechanik
Gera
in
Leipzig
dabei
waren,
das
bekanntlich den Roßlauern den Meistertitel bescherte.
Obwohl
die
Initiative
zum
erneuten
Aufbau
eines
Spielmannszuges
vom
DHW
Rodleben
ausging,
stießen
in
der
Folgezeit
auch
aus
anderen
Betrieben
musikbegeisterte
Trommler
und
Querpfeifer
hinzu.
Schon
1954,
zum
ersten
Turn-
und
Sportfest
in
Leipzig,
nahm
die
Rodlebener Formation an der Ausschreibung teil und belegte im Kreis der angetretenen 46 Gruppen einen beachtlichen siebten Platz.
Stetig
ging
es
mit
den
Leistungen
der
Roßlau-Rodlebener
Spielleute
bergauf.
1972
wurde
bei
den
DDR-Meisterschaften
ein
sechster
Platz erkämpft, und 1975 rückte man auf den fünften Platz vor.
1976
hatte
die
Roßlau
die
Ehre,
die
6.
DDR-Meisterschaft
vom
2.
bis
4.
Juli
im
Rudolf-Harbig-Sportpark
auszutragen.
Am
2.
Juli
war
der
Marktplatz
Zeuge
der
Eröffnungszeremonie,
und
am
nächsten
Tag
fanden
Pflicht-
und
Kürdurchgang,
wiederum
unter
großer
Anteilnahme
der
Öffentlichkeit,
im
Stadionrund
statt.
Vor
der
Siegerehrung,
an
der
auch
die
Revuetanzgruppe
des
Kreiskulturhauses
teilnahm,
begeisterten
alle
Meisterschaftsteilnehmer
durch
eine
wunderschöne
Musikschau.
Der
Spielmannszug
der
BSG
Chemie
Rodleben
schloss
den
Wettbewerb
mit
46,450
Punkten
von
insgesamt
60
möglichen
mit
einem
vierten
Platz
ab.
Viele
Roßlauer
schwärmen
noch
heute
von
diesen
drei
unvergesslichen
Tagen
im
Juli
'76,
wo
übrigens
die
Spielleute
in
der
Erich-Weinert-Oberschule
an der Biethe Quartier bezogen.
Nach
28
Jahren
kehrt
der
Spielleute-Tross
nach
Roßlau
zurück,
um
seine
Kräfte
zu
den
Landesmeisterschaften
Sachsen-Anhalt
zu
messen.
Die
Vorfreude
auf
dieses
Ereignis
am
11.
September
ist
groß.
Sicher
haben
die
anerkennenswerten
Leistungen
der
Roßlauer
Spielleute bei der Vergabe eine entscheidende Rolle gespielt.
2004
steht
an
der
Spitze
des
Spielmannszuges
Blau-Weiß
Roßlau,
wie
die
Formation
seit
ihrem
Übergang
1999
in
die
Selbständigkeit
heißt, der Enkel des ersten Nachkriegs-Stabführers, der 25-jährige Student Maik Thiemrodt.
Unzählige
Freunde,
Bekannte,
Verwandte
und
viele
Bürger
drücken
für
ein
erfolgreiches
Abschneiden
im
Sportstadion
Am
Streetzer
Weg alle Daumen, und eine sicher große Kulisse wird den tüchtigen Roßlauer Spielleuten den Rücken stärken.
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 14.07.2004 - Seite 10
15. Juli.2003
Jüngste Roßlauer Spielleute holen Silbermedaille bei Landesmeisterschaft
Monate langes Training hat sich gelohnt - Schwierigkeitsgrad bringt zweithöchste Punktzahl ein
Großörner/MZ/tie.
Mit
einer
überragenden
Leistung
belegten
die
28
Kinder
und
Jugendlichen
des
Roßlauer
Spielmannszuges
bei
den
diesjährigen
Landesmeisterschaften
des
Fachgebietes
Musik-
und
Spielmannswesen
im
Landesturnverband
Sachsen-Anhalt
den
zweiten Platz in der Kategorie "Landesmeisterschaft Nachwuchsspielmannszüge".
Bevor
die
Wettkämpfe
begannen,
marschierten
alle
teilnehmenden
Vereine
auf
dem
Sportplatz
der
Stadt
Großörner
auf.
Nach
einem
gemeisamen
Spiel
aller
Spielmanns-
und
Fanfarenzüge
eröffneten
der
Landrat
des
Mansfelder
Landes
und
der
Bürgermeister
der
Gemeinde
Großörner
die
13.
Landesmeisterschaft.
"Ein
Schauer
jagt
einem
über
den
Rücken,
wenn
fast
600
Musiker
zusammen
einen
Titel spielen", beschreibt Vereinsvorsitzender Maik Thiemrodt die Atmosphäre während der Eröffnung.
Die
Anspannung
war
den
Kindern
anzusehen,
und
die
mitgereisten
Eltern,
Mitglieder
des
Roßlauer
Erwachsenenspielmannszuges
und
Übungsleiter
fieberten
dem
Wettkampf
entgegen.
Die
Nachwuchsspielleute
aus
Roßlau
gaben
ihr
Bestes
und
glänzten
mit
dem
Signalhorntitel "Junge Hornisten", ihrem Kürtitel "Hits für Kids" und dem "Fliegermarsch".
So
sahen
es
auch
die
neun
Wettkampfrichter
und
gaben
in
allen
so
genannten
Hauptpunkten
mehr
als
13
Punkte
(Höchstpunktzahl
15).
Gewertet
wird
in
drei
Hauptpunkten:
Melodieinstrumente,
Rhytmusinstrumente
und
formale
Ausführung
(Marschieren,
äußerer
Eindruck).
Zusätzlich
in
die
Wertung
geht
der
Schwierigkeitsgrad
der
aufgeführten
Titel
ein.
Hier
sind
maximal
fünf
Punkte
möglich.
Der
Roßlauer Zug hatte für Nachwuchszüge mit 2,5 Punkten einen mittleren Schwierigkeitsgrad und damit eine gute Ausgangsposition.
Als
der
Gernröder
Spielmannszug
als
fünfter
und
letzter
startete
und
die
Wertung
bekannt
gegeben
wurde,
ging
ein
Jubelschrei
durch
die
Roßlauer
Fan-Ecke.
Ein
Medaillenrang
war
dem
Roßlauer
Nachwuchs
zwar
sicher,
aber
nun
stand
fest,
die
Mädchen
und
Jungen
haben
die
Silbermedaille
errungen.
Damit
hatte
sich
das
monatelange
Training
in
der
Turnhalle
des
Schulzentrums
An
der
Biethe
gelohnt.
Landesmeister
bei
den
Kindern
ud
Erwachsenen
wurde
der
Hettstedter
Spielmannszug
"Blau-Weiß
1919"
e.V.,
der
zum
zweiten
Mal
nach
2001
einen
Doppelsieg
feierte.
Den
Landespokal
der
Spielmannszüge
sicherte
sich
der
Quedlinburger
Spielmannszug,
und
Landesmeister der Fanfarenzüge wurde der Verein aus Hohenmölsen.
Eine
besondere
Überraschung
gab
es
dann
noch
für
den
Spielmannszug
Blau-Weiss
Roßlau
e.V.
bei
der
Siegerehrung.
Sabrina
Blenke,
neunjährige
Trommlerin
des
Roßlauer
Zuges,
wurde
als
jüngste
Teilnehmerin
aller
Vereine
ausgezeichnet.
Sie
erhielt
ein
riesiges
Überraschungspaket.
Nach
der
Siegerehrung
wurde
im
Bus
während
der
Heimfahrt
so
richtig
gefeiert.
Die
große
Party
fand
dann
während
der
letzten
Übungsstunde vor den Sommerferien statt. Traditionell feiert der Roßlauer Verein an diesem Tag sein Sommerfest.
Die nächste Landesmeisterschaft der Spielmannszüge findet am 3. Juli 2004 in Roßlau unter Schirmherrschaft des Bürgermeisters statt.
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 15.Juli.2003 - Seite 9
18. Juli 2000
Landespokal nach Roßlau geholt
Spielmannszug Blau-Weiß Roßlau gleich beim ersten Mal erfolgreich - Trophäe soll verteidigt werden
Ziegelrode/Roßlau/MZ.
Er
kam,
sah
und
siegte!
An
diesen
Leitspruch
von
Julius
Cäsar
hielt
sich
der
Spielmannszug
Blau-Weiß
Roßlau
e.V.
zur
zehnten
Landesmeisterschaft
des
Turnverbandes
Sachsen-Anhalt
in
Ziegelrode.
Zum
ersten
Mal
nahmen
die
18
Spielleute
zwischen neun und 24 Jahren an diesem Wettbewerb teil und kämpften erfolgreich um den Landespokal.
Während
die
Nachwuchs-
und
Erwachsenenspielmannszüge
sowie
die
Fanfaren-
und
Schallmeienzüge
um
den
Titel
"Landesmeister"
spielten,
richtete
sich
das
Augenmerk
der
Roßlauer
auf
dem
Landespokal.
Dieser
ermöglicht
erstmals
teilnehmenden
und
kleinen
Vereinen,
sich
zu
präsentieren.
Im
Unterschied
zur
Landesmeisterschaft
gibt
es
hier
keine
Altersbegrenzung,
und
so
können
die
besten
Kinder
und
Erwachsenen
zusammenspielen.
Außerdem
müssen
die
Teilnehmer
der
Landesmeisterschaft
bestimmte
Pflichttitel
beherrschen, während die Vereine beim Landespokal selbst entscheiden können, was sie spielen.
Als
Fangemeinde
standen
in
den
Kindern
und
Jugendlichen
ihre
Eltern
und
die
Mitglieder
des
Erwachsenenspielmannszuges
von
Blau-
Weiß
zur
Seite.
Letzterer
hatte
sich
wegen
Personalmangels
nicht
um
eine
Teilnahme
beworben.
Gastgeber
des
Wettbewerbs
der
18
Vereine
war
der
Ziegelröder
Spielmannszug
1886
e.V.,
der
vor
14
Tagen
bei
der
ersten
Deutschen
Meisterschaft
in
Hasselfelde
in
Titel
gewann.
Am
Ort
des
Geschehens
angekommen,
konnten
sich
die
Akteure
zunächst
einmal
stärken.
Dann
wurde
die
Reihenfolge
des
Auftritts ausgelost.
"Es
hört
sich
schon
toll
an,
wenn
da
600
Mann
gemeinsam
´Das
Lieben
bringt
groß
Freud´
spielen",
erzählt
der
stellvertretende
Vereinsvorsitzende
Maik
Thiemrodt
(20)
von
der
Eröffnung.
Anschließend
marschierten
die
Vereine
einzeln
ein,
die
Roßlau
haben
hierbei
"Preussens
Gloria"
zum
Besten
gegeben.
Als
erstes
starteten
die
Nachwuchsspielmannszüge
mit
fünf
Vertretern,
danach
begann
der
Landespokal.
Unter
Stabführung
von
Markus
Pannicke
(12)
glänzten
die
Roßlauer
mit
"Anker
gelichtet"
und
"Gruß
aus
der
Heide". Anschließend spielten die Schallmeienzüge, gefolgt von den Fanfarenzügen und zu guter letzt die Erwachsenenspielmannszüge.
Während
des
Wahlkampfes
hielt
sich
das
Wetter
recht
gut,
allerdings
musste
die
Siegerehrung
wegen
beginnenden
Regens
verkürzt
werden.
Während
bei
der
Landesmeisterschaft
die
Punkte
anschließend
bekannt
gegeben
wurden
und
die
Sieger
sofort
feststanden,
blieben
die
Ergebnisse
beim
Landespokal
bis
zum
Schluss
geheim.
So
wurde
es
für
die
Vereine
recht
spannend
und
die
Freude
beim
Spielmannszug Blau-Weiß Roßlau über den Landespokal war dann umso größer.
"Ich
durfte
den
Pokal
die
Siegerurkunde
in
Empfang
nehmen",
berichtet
Markus
stolz
und
kann
ein
Glänzen
in
seinen
Augen
nicht
verbergen.
Zusätzlich
gab
es
für
jeden
Verein
Blumen
und
eine
3-Liter-Flasche
Sekt.
"Wirklich
gerechnet
hat
mit
den
Sieg
allerdings
keiner",
geben
sich
die
Roßlauer
Spielleute
eher
bescheiden.
Von
insgesamt
50
möglichen
Punkten
erreichte
Roßlau
36,3.
Bewertet
wurden
Flöten
und
Lyren,
Trommel
und
Schlagzeug,
das
Marschieren
sowie
die
Sauberkeit
von
Kleideung
und
Instrumenten.
Zusätzlich
wurden noch einmal fünf Punkte für die Schwierigkeit der Titel vergeben.
Heute
gibt
es
nur
noch
wenige
Spielmannszüge
in
Sachsen-Anhalt.
Immerhin
sind
mit
der
Teilnahme
an
solchen
Wettbewerben
einige
Kosten
verbunden.
"Wir
mussten
neben
den
Startgebühren
auch
Geld
für
Bus
und
Verpflegung
aufbringen",
so
Maik
Thiemrodt.
"An
dieser
Stelle
möchten
wir
es
deshalb
auch
nicht
versäumen,
uns
bei
der
Stadt
Roßlau
und
dem
Landkreis
Anhalt-Zerbst
zu
bedanken,
die uns Fördermittel für Bus und Instrumente zur Verfügung stellten."
Auch
wenn
den
Spielern
nicht
nur
der
Wettbewerb
an
sich,
sondern
auch
als
der
Zusammenhalt
und
das
Lernen
von
anderen
wichtig
war,
ist
es
doch
jetzt
ihr
Ziel,
den
Titel
am
24.
Juni
2001
in
Hohenmölsen
bei
Weißenfels
zu
verteidigen.
Jetzt
wird
erst
mal
vier
Wochen
Pause
gemacht,
bevor
es
im
August
weitergeht.
Ab
September
werden
dann
auch
wieder
Kinder
und
Erwachsene
gesucht,
die
ein
Instrument
erlernen
wollen.
Dringend
werden
z.B.
Flötisten
gebraucht.
Interessenten
können
sich
bei
Andreas
Kanski
oder
Maik
Thiemrodt melden.
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 18.07.2000 - Seite 13; Von SUSANNE ELTZ
20. September 2002
Feuertaufe mit viel Puste geglückt
Nachwuchs auf Platz vier bei Landesmeisterschaft in Hasselfelde - Verein sucht junge Mitglieder
Roßlau/MZ/iot.
Schon
an
der
Toreinfahrt
zum
Schulhof
schlägt
dem
Besucher
Musik
entgegen.
Aus
einer
Ecke
erklingen
Flötenmelodien,
aus
einer
ganz
anderen
Richtung
schlagen
Trommeln
im
Rhythmus.
Und
ganz
leise
meldet
sich
auch
eine
Lyra.
Noch
klingt
alles
etwas
durcheinander,
denn
die
Übungen
finden
in
getrennten
Gruppen
statt.
Doch
dann,
im
Zusammenspiel,
beweisen
die
Mitglieder des Spielmannszuges Blau-Weiß Roßlau e.V. was sie auf dem Kasten haben.
Genau
das
taten
sie
zum
Beispiel
vor
gut
zwei
Wochen.
Da
waren
die
Kinder
bei
der
Landesmeisterschaft
der
Nachwuchsspielmannszüge
in
Hasselfelde
dabei.
Und
konnten
mit
ihren
drei
Titeln
den
vierten
Platz
erreichen.
"Das
ist
für
uns
schon
erste
Liga",
ist
Übungsleiter
Maik
Thiemrodt
stolz
auf
die
Kinder
und
Jugendlichen,
die
sich
zum
ersten
Mal
diesen
-
im
Vergleich
zu
den
regelmäßigen Ausscheiden - hohen Anforderungen stellten und somit ihre "Feuertaufe" bestanden.
Für
einen
solchen
Erfolg
sei
laut
Thiemrodt
langes
Training
erforderlich.
"Die
üben
jetzt
schon
für
die
nächste
Meisterschaft",
deutet
Maik
Thiemrodt
auf
die
Gruppe
der
Flötenspieler,
die
am
Montag
die
nachmittäglichen
Sonnenstrahlen
nutzten
und
ihre
Stücke
auf
dem Schulhof der Bietheschule einstudierten.
Insgesamt
rund
80
Mitglieder
hat
der
Roßlauer
Verein,
davon
55
Aktive.
33
Kinder
nehmen
zweimal
in
der
Woche,
montags
und
freitags,
an
Übungsstunden
teil.
Doch
trotzdem
hat
der
Verein
Nachwuchssorgen.
"Wir
spielen
hier
nicht
nur
alte
Schinken",
wirbt
der
junge Mann und erzählt von "Modernisierungen".
Ungefähr
acht
Jahre
alt
sollten
die
Kinder
sein.
"Und
ein
wenig
Rhythmusgefühl
haben",
so
der
Übungsleiter.
"Den
Rest,
also
Noten
und
das
Marschieren,
bringen
wir
ihnen
bei."
Letzteres
ist
beim
Spielmannszug
besonders
bedeutsam.
Denn
manche
Vereine
richten
sich
nach Linksherum - oder Rechtsherum-Marsch aus. "Unserem Verein liegt beides", so Maik Thiemrodt.
Marcel
Friedel
ist
seit
vier
Jahren
im
Verein
und
lernt
Lyra,
das
xylophonähnliche
Instrument
aus
Metall.
Was
ihm
an
dem
Verein
gefalle?
"Das
ich
hier
auch
neue
Leute
kennen
lerne",
sagt
der
14-Jährige.
Da
ist
er
einer
Meinung
mit
Markus
Pannicke.
Der
ist
Trommler
und
außerdem
Stabführer
des
Zuges.
"Bei
der
Meisterschaft
hat
er
von
den
Wettkampfleitern
großes
Lob
bekommen",
sagt
Thiemrodt
anerkennend. Markus übt inzwischen weiter mit seiner Trommlergroppe. "Da braucht man wenigstens keine Puste."
Fast
jedes
Wochenende
ist
der
Verein
auf
Achse,
tritt
bei
Geburtstagsfeten,
bei
Schulfesten
oder
bei
Musiktreffen
auf.
Vor
kurzem
war
er in Bernburg zum 100. Jubiläum des dortigen Spielmannszuges. Und bald geht es nach Eberswalde zur Landesgartenschau.
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 20.09.2002 - Seite 10
25. Oktober 2001
Liebe, Luft und Laufschritt
Günter Kartheuser ist seit 1949 im Spielmannszug und noch 70-jährig Übungsleiter
Roßlau/MZ."Ich
dachte,
da
musst
du
mitmachen."
Fasziniert
hatte
der
18-jährige
Günter
Kartheuser
dem
vorbeiziehendem
Spielmannszug
hinterher
geschaut.1949
war
das,
der
Spielmannszug
als
Kulturgruppe
des
Hydrierwerks
gerade
gegründet.
Die
hell
klingende Marschmusik gefiel dem jungen Mann, und so wurde er das jüngste Mitglied der Gruppe.
"Noten
lesen
konnte
ich
schon",
erzählt
der
Roßlauer
-
Akkordeon
spielte
er
bereits.
Nun
kamen
zwei
neue
Instrumente
hinzu:
Querflöte
und
Signalhorn.
Und
das
Lernen
fiel
dem
18-Jährigen
leicht.
"Als
die
Republik
gegründet
wurde,
habe
ich
schon
mitgemacht
im Spielmannszug", schmunzelt Kartheuser in sich hinein. Das also war einer seiner ersten Auftritte.
Gezählt
hat
er
sie
nicht,
all
die
Auftritte,
die
er
in
den
mittlerweile
52
Jahren
Zugehörigkeit
zum
heutigen
Spielmannszug
Blau-Weiß
Roßlau
absolviert
hat.
Doch
mit
einem
Leuchten
in
den
Augen
erinnert
sich
der
frühere
Maschinist
im
Hydrierwerk
an
1951,
an
die
III.
Weltfestspiele
der
Jugend
und
Studenten,
und
an
sieben
Turn-
und
Sportfeste
in
Leipzig.
Deren
Musikschauen
durfte
der
Spielmannszug
-
mittlerweile
dem
Sportverein
Chemie
Rodleben
zugehörig
-
mitgestalten.
"Für
15
min.
Auftritt",
lacht
Kartheuser,"haben wir Jahre geprobt."
Die
Noten
galt
es
auswendig
zu
lernen,
das
Marschieren,
die
Stellungswechsel
-auch
gemeinsam
mit
vielen
anderen
Spielmannszügen
-
zu
üben.
"Wochenlang
waren
wir
in
Trainingslagern,
haben
in
Schulen
auf
Luftmatratzen
geschlafen."
Und
dem
Auftritt
entgegengefiebert.
"Schön
war´s
schon",
sagt
Kartheuser
und
setzt
ein
typisches
"Ja,
ja"
nach.
Nun:
seine
Frau
war
wenig
begeistert
damals.
Mit
vier
kleinen
Kindern
musste
Anna
Kartheuser
derweil
alleine
klarkommen.
"Aber
sie
hat
ja
gewusst,
auf
was
sie
sich
einlässt",
sagt
der
Gatte
halb
erklärend,
halb
entschuldigend.
Durch
die
Musik,
durch
den
Spielmannszug
hatten
sich
die
beiden
kennen
gelernt...
Die
Liebe
zur
Musik
hat
Günter
Kartheuser
auch
an
zwei
seiner
Kinder
weitergeben
können.
Ein
Sohn
spielt
ebenfalls
im
Roßlauer
Spielmannszug,
eine
Tochter,
die
in
Bautzen
wohnt,
ist
Mitglieder
mit
Bischoffswerdaer
Verein.
"Sie
mussten
nicht",
schüttelt
der
heute
70-Jährige den Kopf, "sie wollten" in Vaters Fußstapfen treten. Schade nur, dass von den Enkelkindern keines so recht Interesse zeigt.
Und
doch
gibt
der
Senior,
der
mittlerweile
das
älteste
aktive
Mitglied
der
Blau-Weißen
ist,
seine
Erfahrungen
an
die
Jugend
weiter.
1972
hatte
Günter
Kartheuser
die
sogenannte
Stufe
1
bei
der
Übungsleiterschulung
abgelegt,
später
die
Stufe
2.
Flöten-
und
Lyraausbildung
durfte
er
von
da
an
offiziell
machen.
Aber
vorher,
lächelt
er,
"habe
ich
auch
schon
mit
ausgebildet.
Und
meine
ersten
Schüler
sind
heute selbst Opas".
Für 15 Minuten Auftritt haben wir Jahre geprobt.
Erst
am
Wochenende
war
Günter
Kartheuser
mit
dem
Nachwuchs
des
Vereins
in
Möhlau.
"Zweimal
im
Jahr
machen
wir
Trainingslager",
erklärt
er,
"außerdem
noch
in
den
Februarferien.
Von
nichts
kommt
nichts."
Jeweils
montags
und
freitags
stehen
für
den
Nachwuchs
Proben
in
der
Biethe-Schule
an.
"Es
ist
ja
nicht
nur
das
Musikalische,
was
stimmen
muss,
sondern
auch
das
Marschieren."
Nach
dem
Stabszeichens
zu
laufen
und
anzuhalten,
sei
gar
nicht
so
einfach.
Aber
Kartheuser
macht
es
Spaß,
den
Nachwuchs
auszubilden.
"Wenn
ich
mit
den
Kindern
zusammen
bin",
erzählt
der
Roßlauer,
"dann
komme
ich
mir
gar
nicht
so
alt
vor."
Und
dass
sich
all
die
Proben
auch
auszahlen, die Mühe mit Erfolg belohnt wird, das weiß das Ehrenmitglied von Blau-Weiß.
Bei
DDR-Meisterschaften
hatten
es
die
Musiker
einmal
bis
aufs
Siegertreppchen
geschafft,
den
Bronzeplatz
belegt.
"Viele
schöne
Erfolge
hatten
wir
damals",
sinnniert
der
Senior.
Und
manchmal
entschied
über
das
Wohl
und
Wehe
auch
ein
nicht
richtig
gebundener
Schnürsenkel.
"Die
Bewertung
war
streng,
es
wurde
auf
alles
geachtet."
Doch
auch
in
jüngster
Zeit
ist
der
Spielmannszug
mit
Günter
Kartheuser,
der
die
zweite
Flöte
spielt,
erfolgreich
aufgetreten.
Bei
den
Landesmeisterschaften
holten
die
Roßlauer
im
Vorjahr
den
Pokal,
in
diesem
Jahr
belegten
sie
den
zweiten
Platz.
Nächstes
Jahr
in
Hasselfelde
gibt
es
den
nächsten
Pokal-Wettstreit.
Günter
Kartheuser will dabei sein. "Solange ich Luft habe und noch laufen kann, mache ich mit."
Doch
freilich
wird
nicht
nur
für
Meisterschaften
geübt.
Ob
bei
Schützenvereinen,
beim
Roßlauer
Karneval,
beim
Schifferfest,
beim
Dessauer
Karnevalsumzug
oder
beim
Ball
der
Vereine
-
überall
sind
die
Musiker
gern
gesehen.
Und
längst
nicht
nur
Marschmusik
spielen
sie
auf,
sondern
auch
volkstümliche
Medleys,
Seemannslieder
oder
Walzer.
Selbst
Konzerte
gibt
der
Spielmannszug
Blau-Weiß
heutzutage.
Das,
weiss
Kartheuser,
kommt
beim
Publikum
prima
an.
-
Und
vielleicht
ist
ja
unter
den
Zuhörern
dann
mancher,
der
sich
-
wie Kartheuser einst - sagt: "Da muss du mitmachen."
Mitteldeutsche Zeitung - Lokalausgabe AnhaltKurier - 25.10.2001 - Seite 9; von unserer Redakteurin HEIDI THIEMANN
Spielmannszug BLAU-WEISS Roßlau e.V.
Postanschrift:
Am Pfaffengrund 19B
06862 Dessau-Roßlau
Trainingsstätte:
NEU ab 13.01.2025
Roßlau - ehemalige Biethe Schule
Mitschurinstraße 21